Über die Arbeit
„Kunst dient nicht dazu der Welt zu entfliehen, sondern diese besser zu verstehen.“ beschreibt am besten die Kunstauffassung sowie den Leitfaden in den Werken von M. H. Weigl – die Reflexion über die Gesellschaft, uns Menschen, das eigene Ich. Ohne Belehrungen, erhobenen Zeigefinger oder Moralpredigten, sollte Kunst ein Bild unserer Situation wiedergeben, den Spiegel vorhalten, Fragen aufwerfen.
Waren frühere Arbeiten noch geprägt von der Malerei der Achtziger Jahre (u.a. den Jungen Wilden), von plakativer Gestaltung, überbordenden und narrativen Bildinhalten, haben sich seit Ende 2015 die Gemälde gewandelt. Die flächigen oder grafischen Darstellungen wichen einer malerischen Tiefe und naturalistischen Malweise. Bildinhalte und -motive erscheinen nicht mehr plakativ, überbordend und laut, sondern immer subtiler, reduzierter und fokussierender.
Die Reflexionen über sich selbst und die Gesellschaft, aber auch die Frage welche Ästhetik überwiegt (Schönheit, Belanglosigkeit, Angst?) führen zu Veränderungen in der Bildsprache, einer reduzierten, aber kontrastreichen Darstellung sowie düsteren Grundstimmung. Vergänglichkeit, Einsamkeit oder Hoffnung sind wiederkehrende Themen, genauso wie das Thema Europa. Die Gemälde sind jedoch nicht destruktiv zu verstehen, vielmehr als Anregung zum Dialog oder auch Warnung. Im Blickpunkt steht oftmals die Frage nach unserer Zukunft. Das Ungeschehene, das im Dunkeln liegt...könnte diese Zukunft auch selbst dunkel werden? Das eigene Verhalten und die Fähigkeit, wie auch Bereitschaft sich zu ändern werden darüber mitentscheiden.